Zum Inhalt springen

Lantesche ist weltmeisterlich jeck

Von Thomas Weber |

Veilchendienstagzug zum Abschluss der närrischen Tage

Buchstäblich bis zum letzten Tag des offiziellen Karnevals haben die Lantershofener Jecken durchgehalten. Denn erst am Veilchendienstag starteten sie ihren närrischen Umzug. Gut eine Stunde lang schlängelte sich der närrische Lindwurm durch die Straßen des Ortes, dann ging es noch zur After-Zoch-Party in den Winzerverein. Den Umzug führte beinahe schon traditionell das Tambourcorps der Junggesellen-Schützen-Gesellschaft an. Die sind gemeinsam mit den Lantershofener Musikfreunden Ausrichter der närrischen Veranstaltungen im Ort. Während die Musiker der Junggesellen in diesem Jahr täuschend ähnlich Musikstars von Heino bis Michael Jackson kopierten, sorgten die Musikfreunde als Clowns ebenfalls mit für den richtigen Ton im Zug.

Getreu dem Motto „Vier Sterne WM macht Lantesche jeck, und der VfB kommt mit nem Sportlerheim ums Eck“ hatten sich viele Gruppen auf eine weltmeisterlich jecke Feier eingestellt. Allen voran natürlich der VfB Lantershofen. „Stein op Stein fürs Sportlerheim“ war auf ihrem Festwagen zu lesen, von oben warfen die Bauarbeiter ohne Ende mit Berlinern um sich, das werden wohl einige Tausend der leckeren Gebäcke gewesen sein. Dass der Zug relativ gemächlich durchs Dorf fuhr, lag wohl an den 16 Schnecken eines Freundeskreises. „Wir haben unser Haus immer dabei“, war zu lesen, aber auch „Schnecken vor – noch ein Tor.“

Kunterbunt mit der ganzen Vielfalt der Kostümwelt präsentierten sich rund 50 Pänz, Erzieherinnen und Eltern aus dem Kindergarten St. Katharina. Die ehemalige Tanzgruppe der Burggeister tritt zwar nicht mehr auf, im „Zoch“ machten sie aber weiterhin mit, und zwar als „Burggeister im (Un-)Ruhestand.“ Derweil baten Junggesellen und Brötchesmädchen zur Halbzeitpause und servierten stadiongerecht „Bockwürstchen im Brötchen.“ Die Bürgervereinigung Lantershofen hatte lange am Motto ihres Wagens gebastelt, heraus kam immerhin ein „Lantesche Alaaf.“ Da hatten die örtlichen Chöre mehr zu verkünden, nämlich das 40-jährige Bestehen des Frauenchors. „Wir sind kein träger Verein“, erteilte die Sängerinnen und Sänger noch einen Seitenhieb auf die Geschehnisse in Lantershofens jüngstem Verein.

Gäste aus fernen Galaxien begrüßten derweil die „Lantesche Astronauten“, eine Fußgruppe örtlicher Narren. Selbst eine Tollität hatte der Grafschafter Ort zu bieten. Sein Name: Prinz Dominik I. (Schmitt), eigentlich im nördlichen Saarland zu Hause, derzeit aber Student auf Burg Lantershofen, wo auch rheinischer Karneval gefeiert wird. Er kam mit dem „Rest vom Elferrat“ des Studienhauses daher und feierte mit jeder Menge Jecke, die sich am Straßenrand versammelt hatten. Im feiernden Volk konnte Zugleiter Stefan Dünker unter anderem das Ahrweiler Kinderdreigestirn und das Tollitätenpaar der Neuenahrer Schinnebröder ausmachen. Letztere hatten ein Heimspiel, wohnen sie doch in Lantershofen genau am Zugweg.