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Die dunklen Jahreszeiten

Von Dorf in der Zeit e.V. |

Landläufig heißt es, die dunkle Jahreszeit beginne jährlich ab Ende September und Oktober. Dann werden die Tage in der Herbst- und Winterzeit kürzer, die Nächte länger. Nach Henry de Toulouse-Lautrec ist der Herbst der Frühling des Winters. Da im Winter die Sonne viel tiefer am Horizont steht und weniger Strahlen auf Lantershofen werfen kann, wird es länger und früher dunkler und kälter. Statistiken sagen, jetzt werde mehr eingebrochen als im Sommer und Frühling. Zumeist geschieht dies aber nicht in dunkelster Nacht, sondern in der Dämmerung ab fünf Uhr nachmittags, wenn viele der Hauseigentümer noch nicht wieder zu Hause sind. Zur Dunkelheit hat Konfuzius einmal gesagt, es sei besser, ein Licht zu entzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen. Wohl wahr. Nizami, ein persischer Dichter, meinte nicht zu Unrecht: "Jede dunkle Nacht hat ein helles Ende." Franz von Assisi aber stellte schon früher fest: "Ein Sonnenstrahl reicht hin, um viel Dunkel zu erhellen." Ohne Dunkelheit kein Licht, fand auch schon Eugen Agnus, Helligkeit und Finsternis bedingen sich gegenseitig. Ziemlich neutral zu den Lichtverhältnissen in den Jahreszeiten verhielt sich Jean-Jacques Rousseau, wenn er empfahl: "Man muss an alle Jahreszeiten denken." Frühling und Sommer sind vorbei, jetzt kommen erst einmal Herbst und Winter. Die dunkleren Jahreszeiten.