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Aktuelles

vom Seminar St. Lambert

Antworten auf den Leserbrief von Pfarrer i.R. Banse

Von Dorf in der Zeit e.V. |

Zum Leserbrief Banse „Katholiken vermissen Vertreter ihrer Kirche“, Rhein-Zeitung vom 31. Oktober 2021 haben sich Theo Müller-Ehlen aus Adenau und Dr. Volker Malburg aus Grafschaft- Lantershofen jeweils in einem Leserbrief geäußert:

Theo Müller-Ehlen, Adenau, RZ vom 2.11.2021: „Schädlich für die Ökumene“. Es ist äußerst lobenswert, dass sich Pfarrer i.R. Holger Banse (zurzeit Adenau) in den von der Flut hart getroffenen Orten der Kirchenge­meinde Adenau und auch in Kreuz­berg, Altenburg und Altenahr mit großem Engagement seelsorgerlich einsetzt, „indem er mit den Betrof­fenen und den Helferinnen und Helfern spricht“. Weniger lobens­wert ist jedoch seine Kritik am Ver­halten seiner katholischen Mitbrü­der, insbesondere an den Ausbil­dungsleitern des Studienseminars St. Lambert in Lantershofen, die es versäumt hätten, ihre Seminaristen zur Seelsorge vor Ort ins Ahrtal zu schicken.

In der Schwäbischen Zeitung vom 24. August war ein ausführli­cher Bericht über den Vikar Martin Sauer aus Heidenheim zu lesen. Martin Sauer, der von 2014 bis 2018 in St. Lambert in Lantershofen Theologie studierte, verbrachte seinen Urlaub als Helfer an der Ahr. „Mit Schippe, Schaufel und Besen habe ich versucht, etwas Linderung in die große Not zu brin­gen", erzählte er. Seine Aufgabe habe zunächst darin bestanden, mit Hammer und Meißel Putz abzu­schlagen und Fußböden zu entfer­nen. Nach einer Woche handwerk­licher Arbeit sei er dann eingeteilt worden, in Kreuzberg Arbeitsein­sätze zu koordinieren. Geschlafen und gestärkt hat sich der Seelsorger in St. Lambert. Doch nicht nur er, sondern weitere Seminaristen von Lantershofen halfen und helfen mit. Warum hat sich Pfarrer Banse nicht in Lantershofen erkundigt, bevor er seinen die Ökumene schädigenden Leserbrief verfasste?

Dr. Volker Malburg, Grafschaft- Lantershofen, RZ vom 2.11.2021: „Pauschale Schuldzuweisung“. In seinem Leserbrief beschreibt Pfarrer i.R. Holger Banse sein seel­sorgliches Engagement für die Menschen an der Ahr. Für diesen Einsatz gebührt ihm mein Respekt und meine Anerkennung. Ver­wunderung löst bei mir die starke Kritik an der katholischen Kirche aus, für die er auch noch ökume­nische Gründe nennt.

Ob ein Gespräch mit Vertrete­rinnen und Vertretern der katholi­schen Kirche nicht wesentlich hilfreicher für die ökumenische Zu­sammenarbeit ist als ein solcher Le­serbrief, sei dahingestellt. Einige Fakten zur Hilfe, die das Studien­haus St. Lambert im Rahmen der Fluthilfe geleistet hat, möchte ich als dessen Leiter erwähnen, weil Pfarrer i.R. Holger Banse gerade auch Studenten unseres Hauses kritisiert.

Im Studienhaus St. Lambert wa­ren in den ersten Tagen nach der Flut über 40 Menschen unentgelt­lich untergebracht, weil sie eben alles verloren hatten. Natürlich wurden diese Menschen von un­seren Studenten in Gesprächen auch seesorglich begleitet. Ebenso haben sich viele Seminaristen in die große Schar der Helferinnen und Helfer eingereiht. Das Studi­enhaus St. Lambert stellte und stellt für viele Hilfsangebote Räum­lichkeiten zur Verfügung. Dass sich der Einsatz des Studienhauses und seiner Studenten auf die Kreis­stadt konzentriert, ist der geogra­fischen Lage geschuldet. Die Not der Menschen ist groß und braucht viele Helferinnen und Helfer. Wo Fehler gemacht werden, sollten sie auch benannt und abgestellt werden.

Wo Kritik geübt wird, sollte aber auch eine hinreichende Kenntnis der Lage vorhanden sein. Pau­schale Schuldzuweisungen verlet­zen nur Menschen, die geholfen haben, und verbessern nichts.